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Für ein gepflegtes Grün

Einen vernachlässigten Rasen in 5 Schritten sanieren

Beim Sanieren des Rasens ist das Sanden ein wichtiger Schritt, der nicht vernachlässigt werden sollte
Beim Sanieren des Rasens ist das Sanden ein wichtiger Schritt, der nicht vernachlässigt werden sollte Foto: Getty Images / beekeepx
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

26.04.2023, 12:05 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Machen wir uns nichts vor: Jeder hat seine eigene Vorstellung von einem perfekten Rasen. Die einen möchten gern den makellosen Golfrasen, andere wünschen sich eher eine Blühwiese, die zum Träumen einlädt. Doch egal, wofür man sich schlussendlich entscheidet – Arbeit steckt immer dahinter.

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Egal, ob man sich ein bisher bewohntes Grundstück gekauft hat, bei dem der Rasen kaum gepflegt wurde, oder man nach Jahren als Gartenbesitzer nun endlich etwas für den Rasen tun möchte – es ist stets mit harter Arbeit verbunden. Dabei kann ein bestimmter Fahrplan helfen, den man einhalten sollte, wenn man aus einer vernachlässigten Wiese einen gepflegten Rasen zaubern möchte. Man muss seinen Rasen sozusagen von Grund auf sanieren. myHOMEBOOK erklärt, wie man dabei vorgeht.

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Rasen sanieren – Anleitung in 5 Schritten

Grün und gepflegt oder bunt und ausufernd – jeder Rasen hat etwas für sich. Doch in jedem Rasen steckt Arbeit – manchmal mehr, manchmal weniger. Eines haben sie alle gemeinsam: Es handelt sich um „Schlachtfelder“. Auf jeder Rasenfläche konkurrieren die Pflanzen miteinander. Darunter sind gute und auch „böse“, etwa wuchernde Unkräuter. Wer einen unkrautfreien Rasen bevorzugt, sollte die Augen offenhalten und schnell handeln. Hat man erst einmal einen „Störfaktor“ im Garten, etwa Giersch, breitet sich dieser rasant aus. Dann kann es nötig sein, den Rasen grundlegend zu sanieren.

Tipp: Es kann sinnvoll sein, sein Augenmerk auf häufig genutzte Rasenflächen zu legen. Der Arbeitsaufwand ist um einiges geringer, wenn man zunächst nur den sichtbaren Teil des Rasens bearbeitet. Weniger oft genutzte oder gesehene Flächen könnten etwas vernachlässigt werden.  

1. Rasen mähen

Bevor man sich mit der Sanierung des Rasens beschäftigt, sollte dieser gemäht werden. Dabei ist besonders auf die Länge der Grashalme zu achten. Die Schnitthöhe lässt sich beim Rasenmäher individuell einstellen. Davon sollte man Gebrauch machen, wenn es sich um den ersten Schnitt seit längerer Zeit handelt. Der erste Schnitt beim Rasen sollte nur etwa ein Drittel der Grashöhe wegnehmen, nach ein paar Tagen das nächste Drittel und nach wiederum ein paar Tagen das letzte Drittel. Würde man auf einen Schlag den Rasen radikal kürzen, nimmt man dem Rasen wertvolle Energie, die er braucht, um den Schnitt zu verkraften.

Des Weiteren sollte stets beachtet werden, dass die Messer des Rasenmähers scharf sind. Das Gras sollte gerade geschnitten und nicht gerupft werden. Ganz besonders im Sommer ist das wichtig, da nicht sauber geschnittene Grashalme eine größere Angriffsfläche für die Sonne bieten und der Rasen somit schneller austrocknen könnte.

Wie lang sollten die Grashalme sein? Hier kommt auf die Art des Rasens an. Ein gepflegter Golfrasen hat in der Regel eine Höhe von drei bis vier Zentimetern. Ein ganz normaler Wildrasen hingegen darf gern viereinhalb Zentimeter lang sein. In besonders heißen Perioden im Sommer sollte man allerdings etwas nachsichtiger sein und die Halme länger wachsen lassen. Fünfeinhalb bis sechseinhalb Zentimeter sind anzuraten. Der Grund: Die langen Halme spenden sich gegenseitig Schatten und die Feuchtigkeit kann besser gehalten werden.

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2. Rasen vertikutieren

Nach dem Mähen kommt das Vertikutieren­­, um Moos und Rasenfilz zu entfernen. Damit hat das Gieß- oder Regenwasser eine bessere Möglichkeit, im Boden zu versickern und die Wurzeln des Grases zu befeuchten.

Beim Vertikutieren sollte man allerdings darauf achten, dass die kleinen Messer nicht zu tief in die Erde eindringen, sie könnten sonst die Wurzeln des Grases beschädigen oder vernichten. Die zumeist ideale Tiefe beim Vertikutieren liegt bei einem Zentimeter. Erde, die sich zwischen dem entfernten Moos befindet, ist ein Zeichen dafür, dass zu tief vertikutiert wurde.

Passend dazu: Die 5 besten Vertikutierer für einen gepflegten Rasen

Da nicht jeder Gartenbesitzer über einen Vertikutierer verfügt, und die Arbeit recht anstrengend sein kann, gibt es auch eine andere Möglichkeit, Moos und Rasenfilz zu entfernen. Wenn man regelmäßig harkt, haben diese Wucherungen keine Chance, da kleine Organismen bereits entfernt werden, bevor sie anwachsen. Die gute Nachricht: Vertikutieren an sich sollte man nur einmal im Jahr.

Das entfernte Moos sollte entsorgt werden, hierfür bietet sich der Kompost an, es sei denn, es befinden sich wuchernde Unkräuter darin. Zu beachten ist auch, dass man beispielsweise Giersch durch das Vertikutieren verbreiten und den Wuchs sogar fördern kann. Die beste Zeit zum Vertikutieren ist von März bis Juni.

Tipp: Da Moos eher auf nährstoffarmen Böden wächst, kann auch ein regelmäßigeres Düngen Abhilfe schaffen. Wenn der Rasen gut gedüngt wird und wächst, verdrängt er das Moos.

3. Rasen düngen

Nach dem Mähen und Vertikutieren ist der nächste Schritt beim Sanieren des Rasens das Düngen. Mit Rücksicht auf die Pflanzen- und Tierwelt sollte man unbedingt auf organischen Dünger zurückgreifen. Eine ganz besondere Empfehlung wird für Mykorrhiza ausgesprochen. Dabei handelt es sich um einen Pilz, der interessante Eigenschaften innehat. Er haftet sich nämlich an die Wurzeln der einzelnen Grashalme und verlängert diese. Somit haben sie länger Zugang zu feuchter, tiefer gelegener Erde.

Hinweis: Im Schnitt verwendet man 100 bis 200 Milligramm Dünger auf einen Quadratmeter. Es empfiehlt sich jedoch immer, sich an die Angaben des Herstellers zu halten. Hier erfahren Sie, welcher Dünger für den Rasen im Frühjahr besonders wichtig ist.

Dünger richtet sich in erste Linie an die Pflanzen, in diesem Falle an den Rasen. Dieser muss ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, um optimal wachsen zu können und Unkräuter zu verdrängen. Doch auch der Boden an sich braucht Unterstützung. Um den Mikroorganismen im Boden zu helfen, bieten sich Bodenverbesserungsmittel oder sogenannte „Aktivatoren“ an. Diese können zeitgleich mit dem Dünger ausgebracht werden. Aber auch hierbei gilt: unbedingt auf die Angaben des Herstellers achten.  

Dazu passend: Welchen Dünger der Rasen nach dem Sommer braucht

4. Rasen nachsäen

Rasensamen nachzusäen hat nicht unbedingt nur etwas mit der Sanierung des Rasens zu tun. Jedes Jahr sollte neuer Rasen gesät werden. Besonders wichtig ist es dabei, nicht nur kahle Stellen auszubessern. Da jede Rasenmischung anders ist, auch wenn man Produkte vom gleichen Hersteller kauft, kann es zu Ungleichmäßigkeiten in der Rasenfläche kommen. Daher sollte in jedem Jahr auf der kompletten Rasenfläche nachgesät werden.

Für die Nachsaat empfiehlt sich stets Mischrasen, den man auch selbst mischen kann. So hat man immer eine ausgewogene Abwechslung von hellen oder dunklen, einjährigen oder mehrjährigen Grashalmen. Im Gartencenter bekommt man nebst guter Qualität auch eine fachgerechte Beratung. Aber auch beim Discounter ist der Kauf möglich, man sollte allerdings stets auf das RSM-Siegel („Regel-Saatgut-Mischung“) achten. Dieses steht für kontrollierte Qualität.

Tipp: Wer Wasser sparen, aber im Sommer keinen gelben, vertrockneten Rasen haben möchte, sollte auf eine Rasenmischung zurückgreifen, die einen hohen Mikroklee-Anteil enthält. Dieser Mikroklee wächst, je nach Sorte, sehr niedrig, sodass er bei ausreichender Wässerung kaum sichtbar ist. Wenn der Rasen aber vertrocknet, gelb wird und eingeht, bleibt der Mikroklee weiterhin grün.

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Abgesehen vom Sanieren des Rasens kann man diesen das ganze Jahr über nachsäen. Selbst bei Minusgraden ist es möglich. Rasen wächst nämlich erst ab einer Temperatur von circa acht Grad. Sogar, wenn es noch einmal kalt werden sollte, ist das nicht schlimm. Der Rasen macht dann eine Pause und wächst bei höheren Temperaturen einfach weiter.

5. Rasen sanden

Auch das Sanden des Rasens gehört zum Sanieren mit dazu. Diese Maßnahme lockert den Boden auf und sorgt somit dafür, dass das Wasser beim Gießen besser in das Erdreich absickern kann. Es gibt aber noch weitere Vorteile:

  1. Auf einem gesandeten Rasen kann sich Moos schlechter absetzen.
  2. Gesandeter Rasen ist trittfester.
  3. Mithilfe von Sand kann man Unebenheiten im Rasen bis zu fünf Zentimeter ausgleichen.
  4. Die frisch gesäte Saat wird abgedeckt und somit vor hungrigen Vögeln geschützt.

Zum Sanden benötigt man eine Schaufel, im Idealfall eine mit großer Fläche. Der Sand muss gut auf der Rasenfläche verteilt werden. Im Anschluss ist ein Besen vonnöten. Der Rasen wird nämlich im nächsten Schritt gefegt. Zum einen wird der Sand durch das Fegen gut verteilt. zum anderen werden die Grashalme, die durch den Sand umgefallen sind, wieder aufgestellt.

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Tipp: Nach dem Vertikutieren braucht man in der Regel zwei bis drei Liter Sand pro Quadratmeter. Es empfiehlt sich also, den Sand liefern zu lassen, anstatt viele Säcke im Baumarkt zu kaufen.

Themen #zolar Rasen Vertikutierer
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