
2. Juni 2025, 17:24 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Farben spielen eine große Rolle in unserem Leben – auch beim Einrichten. Vor allem in der Küche, dem Herzstück eines jeden Zuhauses, ist die Wahl des passenden Farbdesigns deshalb entscheidend. myHOMEBOOK-Autorin Carolin Chytrek verrät, worauf es bei der farblichen Gestaltung ankommt.
„Das Auge isst mit“ – jeder hat dieses Sprichwort wohl schon einmal gehört. Tatsächlich ist es nicht etwa aus der Luft gegriffen, sondern rein psychologisch erklärbar. Wie zahlreiche Studien in der Vergangenheit belegen konnten, steht unsere visuelle Wahrnehmung in direktem Zusammenhang mit unserer Geschmackswahrnehmung und kann diese sogar aktiv beeinflussen. Genuss geht also nicht nur durch den Magen, sondern wird auch über den Blick eingefangen. Deshalb sollte man die Gestaltung der Küche, insbesondere im Hinblick auf die Farben, niemals dem Zufall überlassen.
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Farbpsychologie
Die Auswahl von Farben beeinflusst nicht nur die Ästhetik eines Raumes, sondern prägt auch die Stimmung, die in ihm entsteht. Die Küche gilt als zentraler Treffpunkt eines jeden Zuhauses und verdient deshalb besondere Aufmerksamkeit. Hier wird zusammen gekocht, kreiert, sich ausgetauscht und gelacht. Deshalb ist die richtige Gestaltung besonders essenziell.
So regen kräftige Rot-, Orange- oder Terrakottatöne den Appetit an, bringen Energie in den Raum, versprühen mediterranen Esprit und fördern die Kommunikation. Diese Farben eignen sich vor allem für große und gesellige Küchen, in denen das Leben tobt. Wem der Sinn eher nach Ruhe, Achtsamkeit und Erfrischung steht, greift zu sanften Blau-, Grün- oder Pastelltönen.
Zugegeben: Viele moderne Küchen setzen auf neutrale Farben. Sie kommen entweder in zartem Weiß daher oder wurden in warmem Greige oder Beige, gerne auch mit Holz- oder Marmor-Besatz, gestaltet. Neutrale Töne wie diese sind zeitlose und stilvolle Alleskönner, die die Zutaten und kreativen Speisen in den Fokus rücken und nie aus der Mode kommen. Helle Farben stehen zudem für Reinheit und Hygiene, was in der Küche genau den richtigen Ton trifft und dem doch eher funktionalen Umfeld ein edles und geradliniges Finish verleiht. Dunkle Statementfarben hingegen verleihen dem Raum Tiefe und sorgen für Geborgenheit.

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Die richtige Farbe für die Küche finden
Schritt 1: Farbtyp herausfinden
Bevor man zum Pinsel greift oder neue Küchenfronten plant, sollte man den Blick nach innen richten und sich fragen: Mit welchen Farben fühlt man sich am wohlsten? Ist man eher der sinnliche Typ, der im Umfeld von warmen Tönen aufblüht oder der sehnt man sich nach Ordnung, Klarheit und Frische? Dann könnte ein kühles Farbspektrum besser geeignet sein. Wer die Küche gerne zeitlos und neutral halten und eher mit Dekoelementen arbeiten möchte, sollte über eine Gestaltung in Sand- oder Beige-Nuancen nachdenken.

Grundsätzlich ist wichtig, sich zu überlegen, welchen Stil man verfolgen möchte. Der gemütliche Landhaus-Look verlangt eher nach hellen Pastellfarben, während Statement-Küchen im Industrial-Stil nach Grautönen und Schwarz verlangen und solchen im Ethno-Look kräftige, dunkle Farbmixe und Muster gerecht werden. Für den Scandi– oder Boho-Stil eignet sich die Kombination mit hellen Holz-Elementen und maritime Küchen erfreuen sich einer blauen Farbpalette.
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Schritt 2: Farbpalette erstellen
Um den Raum farblich nicht zu überladen und der Gestaltung mehr Struktur zu geben, ist es wichtig, eine Farbpalette nach seinem ganz persönlichen Stil zu erstellen. Grundsätzlich gilt: Nie mehr als drei bis fünf Grundfarben verwenden. Die schönsten Küchen wirken wie aus einem Guss, was an einer stimmigen Palette und der Unterteilung in Basis-, Sekundär- und Akzentfarben liegt, die im Schwerpunkt 60 Prozent, 30 Prozent und 10 Prozent angewandt werden.
Es geht nämlich nicht etwa darum, alles Ton-in-Ton zu halten, sondern um das bewusste Zusammenspiel von Farben. So dürfen etwa Wände oder Fronten in den Grundfarben gestaltet werden, Möbel und Teppiche in den Sekundärfarben und mittels Deko und Geschirr werden leichte farbliche Akzente gesetzt.
Schritt 3: Wand oder Möbel – was darf glänzen?
Wer seine Küche ansprechend gestalten möchte, sollte auf das richtige Gleichgewicht zwischen Wand- und Möbelfarbe achten. Soll die Küche eher mit dunklen oder farbintensiven Fronten versehen sein, darf die Wandfarbe ruhig einen Schritt zurücktreten. Hier bieten sich helle Wände in Leinenweiß, Soft-Greige oder leichten Blush-Tönen an.
Auch in minimalistischen Küchen wirken helle Wände beruhigend und lassen mattschwarze oder hölzerne Fronten besonders gut wirken. Wer sich eher für helle Fronten entscheidet und trotzdem Farbe wagen möchte, kann die Wand in gemäßigten Farbtönen streichen, und den Look nicht zu überstrahlen. Das ist das A und O in gelungenen Küchen: Wand und Möbel sollten wie ein Duo zusammenspielen und eine Harmonie bilden.