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Wichtig beim Anbau

Warum Gurken aus dem Garten bitter werden können

Gurken bitter
Wenn Gurken nach der Ernte bitter schmecken, kann dies verschiedene Gründe haben Foto: Getty Images/istetiana
Marike Stucke
Autorin

12. Mai 2025, 6:16 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Statt knackig-frisch schmeckt die Gurke aus dem eigenen Garten unangenehm bitter? myHOMEBOOK erklärt die Gründe.

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Gurken gehören zweifellos zu den beliebtesten Gemüsepflanzen im Garten. Kein Wunder, denn ihr Anbau ist vergleichsweise unkompliziert und wer schon einmal eine frische Gurke direkt vom Strauch geerntet und probiert hat, wird den erfrischenden und aromatischen Geschmack nicht mehr missen wollen. Allerdings kann es vorkommen, dass die sonst so milde Gurke plötzlich bitter schmeckt und damit fast ungenießbar wird. Aber warum können Gurken bitter werden? Und wie kann man diese negative Geschmacksveränderung verhindern? In diesem Artikel gehen wir diesen Fragen auf den Grund und geben außerdem Tipps für optimale Pflegebedingungen des beliebten Gemüses.

Warum Gurken bitter werden und das sogar gefährlich sein kann

Ein kräftiger Biss in eine frische Gurke aus dem eigenen Gemüsegarten – und das ist alles andere als ein Genuss? Tatsächlich kann es vorkommen, dass das grüne Gemüse Bitterstoffe entwickelt. Diese werden Cucurbitane genannt. Diese sorgen nicht nur in Gurken für einen bitteren Geschmack, auch Zucchini, Kürbisse und Melonen können unter bestimmten Umständen bitter schmecken. Und bittere Speisen signalisieren uns: Dieses Gemüse ist nicht genießbar. Es ist ein natürliches Warnsignal an den Körper, das Gemüse lieber doch nicht zu essen.

Cucurbitane gelten sogar als leicht giftig. In höheren Mengen können sie nicht nur zu Magenkrämpfen und Übelkeit führen. Wurde eine große Menge aufgenommen, können auch Erbrechen, Kreislaufbeschwerden und starke Durchfälle dazukommen – typische Symptome einer Vergiftung durch Lebensmittel. Im Zweifel sollte hier auch ein Arzt konsultiert werden. Aber wie entstehen die Bitterstoffe eigentlich in den Gurken?

Bitterer Geschmack durch Stress, Gene und falsche Pflege

Bei modernen Gurkensorten ist die Bildung von Bitterstoffe eigentlich weggezüchtet. Es kann unter bestimmten Umständen aber dennoch vorkommen, dass auch diese Sorten Cucurbitane ausbilden:

  1. Stress: Gurkenpflanzen können Bitterstoffe bilden, wenn sie unter Stress stehen. Dies ist ein natürlicher Schutzmechanismus, um Fraßfeinde abzuschrecken. Aber auch Stressfaktoren wie starke Temperaturschwankungen, längere Trockenheit oder ein Ungleichgewicht an Nährstoffen kann die Produktion von Bitterstoffe anregen.
  2. Standort: Am besten gedeihen Gurken an einem warmen und vor Wind geschützten Standort. Ist dieser falsch gewählt und zum Beispiel sehr zugig oder schattig, kann auch dies Stress bei der Gurkenpflanze auslösen.
  3. Gießen: Ideal ist für die Ausbildung neutral schmeckender Gurken eine konstante Bodenfeuchte. Das Substrat sollte also weder komplett austrocknen, noch immer wieder quasi unter Wasser stehen und somit Staunässe herrschen. Denn auch dies löst bei der Pflanze Stress aus und kann zum bitteren Geschmack der Gurken führen.
  4. Gene: Die Samen der Gurkenpflanze stammen vom Nachbarn oder aus eigener Ernte? Unter bestimmten Umständen kann es vorkommen, dass Gurkenpflanzen (und auch Zucchini-, Kürbis- und Melonenpflanzen) im Garten durch Bestäuber mit dem Pollen anderer Sorten so gekreuzt werden, dass eine Rückkreuzung stattfindet. Es kommen also wieder ursprünglichere Gene der Pflanze zum Tragen und somit auch die Neigung, Bitterstoffe auszubilden.
  5. Verletzungen: Beim Unkrautjäten hat die Harke den Stamm oder die Wurzeln der Gurkenpflanze verletzt? Auch das kann bei dem Gewächs zu Stress führen und die Produktion von Bitterstoffe anregen.

Tipps, um bittere Gurken zu vermeiden

Wir kennen jetzt die Stressauslöser für Gurkenpflanzen. Somit gibt es ein paar einfache Regeln für den Anbau des Gemüses, um leckere Gurken zu ernten:

  • Ideale und konstante Pflege: Ein sonniger und windgeschützter Standort, gleichmäßige Bodenfeuchte, und ein nährstoffreicher, gesunder Boden sorgen dafür, dass die Gurkenpflanze gleichmäßig und stressfrei wachsen kann. Auch sollten Hobbygärtner behutsam mit der Pflanze umgehen (zum Beispiel auch beim Pikieren oder Umpflanzen), um sie möglichst wenig Stress auszusetzen.
  • Die richtige Sorte wählen: Im Zweifel sind Gurkensorten aus dem Gartencenter die bessere Wahl. Samen aus eigener Ernte können Rückkreuzungen enthalten und somit zu Gurkenpflanzen führen, die bittere Früchte ausbilden.
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Umgang mit bitteren Gurken

Wer trotz aller Vorsichtsmaßnahmen unbeabsichtigt eine Gurkenpflanze im Beet stehen hat, die bittere Früchte produziert, sollte diese unbedingt abschneiden. Denn sie kann in ihrem genetischen Material eine Genkombination enthalten, die auch Nachkommen zur Bildung von Bitterstoffe anregt. Über den Blütenpollen können Bestäuber dieses Genmaterial zu anderen Gurkenpflanzen in der Umgebung tragen und so auch andere Pflanzen bittere Gurken produzieren lassen. Wichtig: Die betreffende Gemüsepflanze nicht auf den Kompost, sondern in den Hausmüll geben. Andernfalls könnten Samen über den Kompost im kommenden Jahr dennoch im Garten landen.

Marike Stucke
Autorin

Ausgeizen für mehr Ertrag

„Die Gurkenpflanze produziert schöne, wohlschmeckende Gurken? Dann möchten Hobbygärtner in der Regel möglichst viele davon ernten. Um den Ernteerfolg zu erhöhen, empfiehlt sich neben optimaler Pflege das Ausgeizen. Hierfür werden die kleinen Seitentriebe in den Blattachsen regelmäßig entfernt und nur die Haupttriebe bleiben stehen. So kann die Pflanze mehr Energie und Nährstoffe in die Ausbildung von vielen Blüten und Früchten stecken.“

Themen Gemüse

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