
26. April 2025, 12:33 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Schlafen wie auf Wolken, träumen, als gäbe es kein Morgen – kaum etwas ist so essenziell für das menschliche Wohlbefinden als eine gute und erholsame Nachtruhe. Wer Probleme hat, in den Schlaf zu finden oder durchzuschlafen, kann mit ein paar einfachen Interior-Hacks nachhelfen.
Wer nachts öfter wach liegt, leidet nicht immer zwangsläufig an einer organischen Ursache. Oftmals sind auch Stress oder Gedankenchaos dafür verantwortlich, dass man nicht schlafen kann. Um abends besser abschalten zu können und leichter in eine Form von Entspannung zu gelangen, ist es deshalb ratsam, die Umgebung so anzupassen, dass sie unterstützend wirkt. myHOMEBOOK verrät fünf Interior-Tipps für einen erholsamen Schlaf.
1. Ordnung und Minimalismus
„Wie im Innen, so im Außen“ ist eine weitverbreitete Redewendung, die sich genauso gut umdrehen lässt, um als Interior-Tipp für einen erholsamen Schlaf zu fungieren. Ist der Raum, in dem man schläft, überladen, unaufgeräumt oder schmutzig, wird man innerlich nur schwer zur Ruhe kommen. Das hat sowohl neurowissenschaftliche als auch psychologische Gründe. So hat eine Studie des Princeton University Neuroscience Institute aus dem Jahr 2011 ergeben, dass visuelle Reize mit der Aufmerksamkeit für eine bestimmte Sache konkurrieren, man sich also schwerer beispielsweise auf die Nachtruhe fokussieren kann.
Wie weitere Erhebungen aus den vergangenen Jahrzehnten belegen konnten, steigt zudem insbesondere bei Frauen der Cortisolspiegel stark an, wenn ihre Wohnungen unordentlich sind. Zudem kann eine chaotische Umgebung Instabilität oder Kontrollverlust signalisieren und das Nervensystem ordentlich überfordern. Auf diesem psychologischen Gedanken fußt auch das Konzept der berühmten japanischen Aufräum-Queen Marie Kondo.
Speziell das Schlafzimmer sollte also minimalistisch und clean eingerichtet sein. Ein geradliniger Stil und eine luftige Platzierung von Möbeln können wahre Wunder wirken.
2. Farbpsychologie
Ein weiterer Interior-Tipp für erholsamen Schlaf betrifft Farben. Sie haben bekanntermaßen eine Auswirkung auf die Stimmung und das Nervensystem. So können knallige Farben aufwühlen und innere Unruhe verursachen, während sanfte, gedeckte Töne ohne viel Sättigung beruhigend wirken.
Dabei ist zu beachten, dass das menschliche Gehirn immer assoziativ arbeitet. Vornehmlich erdige Naturfarben wie leichte Braun- oder Grüntöne erinnern an Wald oder Strand – Orte, an denen wir üblicherweise zur Ruhe kommen und uns wohlfühlen. Leichte Creme- oder Greigetöne werden häufig mit minimalistischen Designerwohnungen und nachhaltigen Naturstoffen wie Leinen verbunden, weshalb sie ebenfalls Unaufgeregtheit vermitteln. Pastellnuancen hingegen erinnern an Sommer und gute Laune und lassen ein warmes Gefühl im Körper entstehen.
Helle, unauffällige und dezente Farben sind also nicht nur zeitlos, sondern sorgen für wohltuende Reduktion, deshalb werden sie auch häufig als Wandfarbe in Spa-Bereichen verwendet. Wer auch in seinem Schlafzimmer auf diese Farbpalette setzt, wird schnell feststellen, welch wohltuende mentale Auswirkungen das hat.
3. Lichtsprache
Dass grelles Licht Einfluss auf die Bildung des körpereigenen Schlafhormons Melatonin hat, ist längst kein Geheimnis mehr. Wie müde wir sind, hängt maßgeblich davon ab, wie viel des Stoffes wir gebildet haben, was durch den menschlichen Biorhythmus geregelt wird. Doch grelles Licht, Jetlag oder ein gestörter Biorhythmus können den natürlichen Ablauf stören. Deshalb ist es wichtig, in den Abendstunden auf indirekte, warme Lichtquellen zu setzen, die nicht zu hell strahlen. Denn grelles, kaltes Licht signalisiert dem Körper: „Bleib wach!“, und regt das Nervensystem an, ähnlich wie das Flackern des Fernsehers oder das Blaulicht des Handybildschirms. Besser sind orangefarbene Salzlampen oder Lichtquellen, die gedimmt werden können. Diese sollte man vor allem in der Schlafzimmergestaltung berücksichtigen.
4. Natur pur
Der Kontakt mit der Natur hat nachweislich Einfluss auf unser Stressempfinden und Wohlbefinden. Schon nach 60 Minuten im Grünen sinkt das Stresslevel maßgeblich, weil die Hirnaktivität in gewissen Bereichen sinkt. Das konnte eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts belegen.
Zwar hat nicht jeder die Möglichkeit, in einer ländlichen Region zu leben, doch ein wenig Natur in den eigenen vier Wänden kann einen ähnlichen Effekt erzielen. Ganz egal, ob man sich Holz, Stein oder Textilien aus Leinen oder Baumwolle ins Schlafzimmer holt, ein natürliches Raumgefühl kann erden und beruhigen.

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5. Gute Luftqualität
Urban–Jungles liegen total im Trend – und das aus gleich mehreren guten Gründen. Grünpflanzen holen die Natur gekonnt nach innen, verleihen dem Interieur einen lebendigen Touch und sorgen für eine gute Luftqualität. Denn: Monstera, Bogenhanf und Co. sehen nicht nur schön aus, sie reinigen ganz nebenbei mit ihren großen Blättern die Luft und sorgen so für mehr Wohlbefinden. Während der für sie lebensnotwendigen Fotosynthese binden sie CO2 (Kohlenstoffdioxid), verwandeln es in wertvollen Sauerstoff und wirken trockener Luft entgegen. Zudem können Pflanzen Giftstoffe, zum Beispiel aus Möbeln, Wandfarbe oder Teppichen, aufnehmen und neutralisieren.
Es klingt also nur logisch, dass man bei der Einrichtung des Schlafzimmers auch Pflanzen mitberücksichtigt Lavendel gilt beispielsweise als Pflanze, der schlaffördernde und positive Eigenschaften auf die Melatonin-Produktion zugeschrieben werden, allerdings handelt es sich um eine klassische Outdoorpflanze. Auf die wertvolle Wirkung muss man aber nicht verzichten, Duft–Diffusoren, die die Essenzen von Lavendelöl in der Raumluft verteilen, oder Lavendelsäckchen können ebenfalls ihren Nutzen tun.