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Schonende Methoden

Wie wird man Siebenschläfer wieder los?

Siebenschläfer
Siebenschläfer sehen zwar putzig aus, können einem aber den Schlaf rauben, wenn sie sich im Dachboden eingenistet haben Foto: Getty Images
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myHOMEBOOK Redaktion

08.04.2021, 14:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Auch wenn der Siebenschläfer – wie der Name schon sagt – einen Großteil des Jahres verschläft, kann er während seiner Wachphase zu einer echten Plage in Haus und Garten werden. Die Nagetiere mögen zwar drollig aussehen, können aber für nächtlichen Radau sowie Materialschäden verantwortlich sein. Darf man sie vertreiben oder vergrämen? Wenn ja, welche Methoden eignen sich?

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Eigentlich dürften die wenigsten direkten Kontakt mit Siebenschläfern haben. Sie sind äußerst scheu, nachtaktiv und verschlafen mehr als das halbe Jahr, konkret von Mitte September bis Anfang Juni. Dennoch gibt es einige Berührungspunkte – von Nagespuren an Nutzpflanzen oder an elektrischen Leitungen im Haus bis zu lautstarker Ruhestörung.

Der Siebenschläfer (Glis Glis) sieht aus wie eine Mischung aus Eichhörnchen und Maus und zählt zu den Bilchen (Gliridae). Er macht es sich auch gerne in Nistkästen für Vögel gemütlich, wo er über die Wintermonate schläft. In der Regel tritt er in Gruppen auf – und kann damit sowohl im Garten als auch im Haus zum Problem werden.

Woran erkennt man Siebenschläfer?

Sie haben einen buschigen Schwanz und sind mit 13 bis 18 Zentimetern Körpergröße etwas kleiner als ein Eichhörnchen. Außerdem haben sie schwarze Kulleraugen und graues Fell mit weißem Bauch, wie das Umweltbundesamt informiert. In den Bäumen ist der Siebenschläfer aufgrund seiner Färbung kaum zu erkennen. Mit seinen scharfen Krallen und den Saugnapf-artigen Sohlenballen kann er sehr gut klettern – auch an glatten Wänden und bis in die höchsten Baumwipfel.

Wo kommt der Siebenschläfer vor?

In freier Natur taucht der Siebenschläfer in Mischwäldern mit altem Baumbestand auf. Als Unterschlupf sucht er sich Baumhöhlen aus, wo er auch seinen Winterschlaf hält. In privaten Gärten dringt er auch in Gartenhäuschen oder Nistkästen ein, teilweise sogar in Dachböden von Wohnhäusern.

Gibt es im privaten Garten viele große Bäume, beispielsweise Eichen, Buchen, Obst- oder Nussbäume, fühlt sich der Siebenschläfer besonders wohl. Tagsüber sucht er Schutz in den Nischen und Baumhöhlen – oder auch in Nistkästen. Besonders gefährdet sind Gärten, die sich in der Nähe eines Laubwaldes befinden.

Was fressen Siebenschläfer?

Siebenschläfer sind Allesfresser und ernähren sich hauptsächlich pflanzlich, aber auch tierisch. Dazu zählen die Früchte der Bäume, die sie bewohnen – darunter Eicheln, Nüsse, Kastanien oder Bucheckern – aber auch Schnecken, Engerlinge, Insekten und Vogeleier. Auch das eine oder andere Vogelküken kann den Jägern zum Opfer fallen.

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Welche natürlichen Fressfeinde gibt es?

Die Nagetiere stehen auf dem Speiseplan einiger größerer Tiere, beispielsweise Marder oder Hauskatzen. Aber auch Raubvögel wie Eulen oder Uhus machen Jagd auf die nachtaktiven Siebenschläfer.

Geht für den Menschen eine Gefahr aus?

Von den Tieren selbst geht keine Gefahr für den Menschen aus, allerdings können Kot und Urin ein Hygienerisiko im Haushalt darstellen. Zudem kann einem die Lärmbelästigung, die von den kleinen Unruhestiftern ausgeht, den Schlaf rauben, wenn sie sich beispielsweise im Dachboden eingenistet haben. Im Haus können sie zudem Schäden anrichten, indem sie ähnlich wie Marder an Kabeln nagen und dort die Isolationen anknabbern.

Siebenschläfer
Siebenschläfer besetzen oft auch Nistkästen, wo sie überwintern Foto: Getty Images

Darf man Siebenschläfer bekämpfen?

Siebenschläfer zählen nicht zu den gefährdeten Arten, stehen aber dennoch laut der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) unter besonderem Schutz. Das heißt, man darf sie weder bekämpfen oder einfangen noch töten. Allerdings gibt es einige schonende Methoden, um die Störenfriede zu vertreiben oder zu vergrämen, ohne sie zu verletzen. Bei Nichtbeachtung können Bußgelder drohen.

Passend dazu: Marder aus dem Haus vertreiben – Experten geben Tipps

Wie kann man Siebenschläfer vertreiben?

Siebenschläfer haben einen ausgezeichneten Geruchssinn, was man sich beim Vertreiben zunutze machen kann. Dabei gilt: Je intensiver der Geruch, desto effektiver die Vergrämung. Zuerst sucht man anhand der Kotspuren den besten Ort und legt dann die Duftmittel aus. Zu den Mitteln zählen:

  • Mottenkugeln
  • Klo-Steine
  • Putzmittel
  • Möbelpolitur
  • Räucherstäbchen (Achtung, Brandgefahr!)

Hinweis: In schweren Fällen kann man auch einen professionellen Schädlingsbekämpfer beauftragen, der sich um den Siebenschläfer-Befall kümmert.

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Wie kann man einem Befall vorbeugen?

Damit sich Siebenschläfer gar nicht erst auf dem Dachboden ausbreiten, kann man die Einfallstore vorab eliminieren. Das sollte man auch tun, nachdem man die Nagetiere erfolgreich verjagt hat, da sie sonst wieder kommen, sobald die Düfte verflogen sind. Mit dem Verschließen der Zugänge hält man nicht nur Siebenschläfer vom Dachboden ab, sondern auch Marder oder Ratten. Mit folgenden Maßnahmen kann man die Tiere aussperren:

  • Kletterpflanzen vom Haus entfernen
  • Fugen und Ritzen abdichten
  • Belüftungsschlitze und Kamine mit Gitter versehen

Wichtig: Vor diesen Maßnahmen sollte man unbedingt sicherstellen, dass sich keine Tiere mehr im Haus befinden. In den Sommermonaten können sich Jungtiere im Nest befinden, die ohne die Mutter verhungern würden.

Themen Schädlinge Tiere
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