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Hungrige Nagetiere

Wie man Wühlmäuse aus dem Garten vertreiben kann

Wühlmäuse sehen putzig aus, bereiten Hobbygärtner jedoch dennoch viel Ärger
Wühlmäuse sehen putzig aus, bereiten Hobbygärtner jedoch dennoch viel Ärger Foto: Getty Images / Lillian King
Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

16.06.2023, 12:27 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Wühlmäuse lieben Zwiebeln – und fressen daher manchmal ganze Blumenbeete leer. Hobbygärtner wehren sich oft mit den falschen Methoden. Was wirklich gegen die Nagetiere hilft, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Große, schwarze Kulleraugen, eine feine Stupsnase und ein weiches, braun-graues Fell: Wühlmäuse sehen einfach putzig aus. Trotz ihrer geringen Körpergröße können die Nagetiere im Garten für viel Ärger sorgen. Mit ihren scharfen Zähnen knabbern sie zu gerne an allerlei unterirdischem Wurzelwerk. Vor dem Gemüsebeet oder auch den Blumenzwiebeln machen sie dabei keinen halt. Die Folge sind dezimierte Ernten und Pflanzen, die eingehen. Wie man Wühlmäuse aus dem Garten vertreiben kann, verrät myHOMEBOOK.

Wichtig vorab: Wühlmäuse stehen nicht unter Naturschutz und dürfen im Garten bekämpft werden. Anders sieht es dagegen mit dem Maulwurf aus. Er ist kein Gartenschädling und steht sogar unter Naturschutz. Auch wenn viele Hobbygärtner den emsigen Tunnelgräber ungern in ihren Beeten sehen, bekämpft werden darf er deshalb nicht.

Welche Methode ist tierfreundlich?

Wer den Tieren nichts tun möchte, sollte am besten seine Pflanzen vor deren Heißhunger schützen: So kommen die Wurzeln von Bäumen und Sträuchern sowie die Blumenzwiebeln beim Anpflanzen in spezielle Körbe aus Draht oder Kunststoff. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) rät, dass die Maschen des Drahtes nicht größer als 15 Millimeter sein sollten. Wer diese selber bastelt, muss darauf achten, die Seiten gut zu verhaken.

Wie sieht es mit Hausmitteln gegen Wühlmäuse aus?

Knoblauch soll Wühlmäuse gerüchtehalber abhalten. Davon hält der BDG nichts: Nur, weil Menschen starken Knoblauchgeruch unangenehm finden, gehe es der Wühlmaus nicht genauso. Vielmehr vertilge der Nager gerne Porree und Zwiebeln von Zierlaucharten, die eng mit dem Knoblauch verwandt sind. Übrigens: Als langfristig wirkungslos gilt auch der Einsatz von Klappermühlen, Klopfschallvibratoren und Geräten mit Ultraschallerzeugung.

Der NABU ist hindes vom Gegenteil überzeugt: Er empfiehlt Knoblauch anzupflanzen, um Wühlmäuse zu vertreiben. Eine Umpflanzung der aromatischen Pflanzen solle demnach einzelne Pflanzen besonders gut schützen. Eine ähnliche Wirkung wird auch weiteren Gewächsen der Allium-Pflanzenfamilie nachgesagt. Dazu zählen auch die Knoblauchziergewächse, wie Zierlauch.

6 Pflanzen, die Wühlmäuse nicht mögen

Wühlmäuse und Maulwürfe orientieren sich mithilfe von Gerüchen. Ihre feinen Nasen wittern gekonnt Nahrung und Feinde. Doch nicht alle Gerüche locken die Wühler an. Im Gegenteil. Bestimmte, von Pflanzen abgesonderte Gerüche vertreiben Wühlmäuse sogar aus dem Garten.

Allerdings ist diese Wirkung nicht allgemeingültig und mitunter lokal verschieden. So reagiert nicht jede Wühlmaus gleich auf die für sie „stinkenden“ Gewächse. Daher gilt die Faustregel: Am besten auf Mischkulturen setzen, verschiedene Gewächse anpflanzen und selbst ausprobieren. Als besonders effektiv hat sich dabei ein gepflanzter Schutzring erwiesen. Dazu einfach die nachfolgenden Pflanzen um die zu schützenden Gewächse pflanzen.

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1. Kaiserkronen (Frittilaria imperialis)

Orangfarbene Kaiserkronenblüte
Sehen schön aus und halten sogar noch Wühlmäse und Maulwürfe fern: Kaiserkronen Foto: Getty Images

Diese giftigen Zwiebelpflanzen sind so gar nicht nach dem Geschmack der nervigen Nager. Mit ihren farbenprächtigen roten, orangen und gelben Blüten sind Kaiserkronen zugleich eine wunderbare Zierde für jedes Blumenbeet. Besonders effektiv vertreiben diese Zwiebelpflanzen die ungebetenen Gäste, wenn man sie nicht einzeln, sondern in Gruppen um die begehrten Pflanzen gruppiert. Die Zwiebeln werden im Herbst gesteckt. Im Frühjahr erfreuen sie mit ihren imposanten, farbenfrohen Blütenständen auf hohen Stielen.

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2. Gemeine Hundszunge (Cynoglossum officinale)

Gemeine Hundszunge im Beet
Die Hundszunge soll Wühlmäuse aus dem Garten vertreiben Foto: Getty Images

Auch die Gemeine Hundszunge soll wahre Wunder im Kampf gegen gefräßige Nager wirken. Von Mai bis Juli bereichert sie den Garten mit ihren erst dunkelviolett, dann braunrot gefärbten Blüten. Ideal ist diese Pflanze besonders für sandige Standorte. Ihren Namen verdankt sie im Übrigen ihren rauen Blättern, die an eine raue Hundezunge erinnern sollen.

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3. Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris)

Kreuzblättrige Wolfsmilch
Auch die Kreuzblättrige Wolfsmilch zählt zu den Pflanzen, die Wühlmäuse und Maulwürfe aus dem Garten vertreiben Foto: Getty Images

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Die Kreuzblütrige Wolfsmilch trägt auch den Namen Wühlmaus-Wolfsmilch. Die grünen Früchte der zweijährigen Pflanze erinnern an Erbsen. Jedoch sind alle Teile der Pflanze giftig und daher für Gärten, in denen Kinder spielen, ungeeignet.

4. Mit Steinklee (Melilotus officinalis) Wühlmäuse vertreiben

Seinkleezweig mit kleinen gelben Blüten
Steinklee ist bei Bienen begehrt, bei Wühlmäusen und Maulwürfen dagegen nicht Foto: Getty Images

Steinklee, auch Honigklee genannt, zieht Bienen magisch an. Wühlmäuse lockt er dagegen nicht an, sondern vertreibt sie zuverlässig. Das ein- bis zweijährige Kraut ist sehr beliebt als Weidepflanze, vor allem als Bienenweide. Der Echte Steinklee kann zudem als Heilpflanze verwendet werden.

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5. Tagetes (tagetes)

Tagetes in einer Reihe im Garten gepflanzt
Tagetes, auch als Studentenblumen bekannt, sehen nicht nur schön aus, sondern vertreiben auch gefrässige Wühlmäuse. Nacktschnecken lieben diese Pflanzen jedoch. Foto: Getty Images

Die Tagetes sind beliebte Beetpflanzen, die den gesamten Sommer bis zum ersten Frost mit ihren farbenfrohen Blüten begeistern. Wie sinnvoll sie Wühlmäuse vertreiben, darüber gehen allerdings die Meinungen auseinander, vor allem bei neueren, weniger duftintensiven Sorten. Besonders unattraktiv für die ungebetenen Besucher soll jedoch die alte Sorte „Tagetes patula“ sein. Die auch als Studentenblumen bekannten Pflanzen bekämpfen übrigens auch Fadenwürmer/Nematoden.

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6. Wunderbaum (Ricinus communis)

Zweig mit Blüten eines Wunderbaumes
Imposant anzuschauen und Wühlmausschreck in einem: der Wunderbaum Foto: Getty Images

Der Wunderbaum gilt als äußerst dekorativ und wahrer Wühlmausschreck. Allerdings sind die Samen dieser einjährigen Pflanze beim Verschlucken giftig. Deshalb vorsichtshalber diese Pflanze in Gärten, in denen Kinder spielen, nicht anpflanzen und auf andere Alternativen zurückgreifen.

Ablenken statt vertreiben: 4 Pflanzen, die Wühlmäuse lieben

Es gibt Pflanzen, um die Wühlmäuse einen großen Bogen machen. Und es gibt Pflanzen, die sie regelrecht anziehen. Auch dies kann eine sehr effektive Methode sein, um die gefräßigen Besucher von den Gartenpflanzen abzulenken und wegzulocken. So können alternativ auch Tulpenzwiebeln gesteckt oder Sellerie, Topinambur oder Mohrrüben als „Magnet“ gepflanzt werden. Idealerweise pflanzt man diese weit entfernt, beispielsweise an den Rand des Gartens oder an die Grundstücksgrenzen.

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Wühlmäuse nutzen Maulwurfs-Gänge

Die Wühlmaus steht nicht unter Naturschutz und darf bekämpft werden. Aber bevor Hobbygärtner die Fallen aufstellen oder andere Maßnahmen ergreifen, sollten sie sich sicher sein, dass der Besucher im Garten kein Maulwurf ist. Denn er steht unter Naturschutz und darf höchstens vertrieben werden. Problematisch ist die Unterscheidung vor allem, weil die Wühlmaus gerne alte Gänge der Maulwürfe übernimmt.

Wie findet man das heraus?

Wühlmäuse und Maulwürfe legen beide ein weitläufiges Gängesystem im Boden an. Mit der sogenannten Verwühlprobe lässt sich aber herausfinden, welches Tier darin aktiv ist. Dafür den Boden neben den Erdauswürfen kreisförmig mit einem Stab abtasten. Sinkt dieser ruckartig ein, hat man einen Gang gefunden. Diesen mit einem Spaten auf einer Länge von 20 bis 30 Zentimetern freilegen, eine Möhre in beide Enden stecken und abwarten.

Der Maulwurf wird unterhalb des geöffneten Bereiches einen neuen Gang anlegen – ihn also unterwühlen. Die Wühlmaus wird die Möhre eher annagen und den Gang erneut verwühlen.

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Es gibt noch andere Hinweise: Die Haufen der Maulwürfe enden unter einem Erdhaufen. Die Gänge der Wühlmäuse liegen hingegen neben den Erdhaufen, deren Form unregelmäßiger und niedriger ist als die der Maulwürfe. Die Erde ist feiner und mit Pflanzenresten vermischt.

Wie sieht es mit der Förderung von natürlichen Verbündeten aus?

Jäger der Wühlmäuse sind Katzen, Mauswiesel, Füchse, Mäusebussarde und Eulen. Ihnen kann man im Garten zum Beispiel Unterschlupf oder einen Jagdplatz anbieten, erklärt der BDG. Wiesel mögen etwa Totholz- und Steinhaufen, Mäusebussarden Sitzstangen. Eulen nisten in alten Scheunen oder auf Dachböden, ihnen kann man Einfluglöcher bieten.

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Und was ist mit dem Maulwurf?

Auch bei ihm helfen die meisten Hausmittel eher wenig – bis auf eines. Die Kinder und Haustiere des Haushaltes. Eine effektive Methode, Maulwürfe aus einem Garten zu vertreiben, sei das Getrappel und Getobe auf dem Rasen für einige Nachmittage, erläutert die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Die Erschütterungen des Bodens stören die Tiere im Boden und sie suchen sich ein neues Revier.

Übrigens: Die Experten raten beim Maulwurf durchaus zum Einsatz von Knoblauch, oder eher Knoblauchbrühe, die in die Gänge gegossen werden kann. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass der Maulwurf nicht ertränkt wird. Die kleinen Gartenbewohner verfügen über eine feine Nase und einen guten Geruchssinn – und reagieren auch auf Knoblauch entsprechend empfindlich.

Mit Material der dpa

Themen #amex Gartenpflanzen Hausmittel
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