
16. Juli 2025, 12:48 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn im Sommer die Sonne in die Stube scheint, stehen viele Fenster offen oder auf Kipp: die ideale Einflugschneise für die Gemeine Stubenfliege! Für diesen Artikel hat sich myHOMEBOOK umgehört, wie der Schädling erst gar nicht in die Wohnung kommt oder möglichst schnell wieder den Abflug macht.
Eine Fliege in der Wohnung nervt. Viele Fliegen umso mehr. Die Stubenfliege verfügt über eine Art „Herdentrieb“. Das bedeutet: Wo sich eine Fliege niederlässt, gesellen sich schon bald weitere summende Gesellen dazu.
Eine Stubenfliege erkennen
Eine Stubenfliege (Musca domestica) wird bis zu acht Millimeter groß, verfügt über einen grau bis schwarz gefärbten Körper mit vielen Borsten und lässt sich besonders gut an den vier dunklen Längsstreifen auf dem Rücken von anderen Fliegenarten unterscheiden. Über ihre großen roten Facettenaugen gepaart mit ihrem ausgeprägten Geruchsinn nimmt sie potenzielle Landestellen wie faulende Stoffe oder Exkremente besonders intensiv wahr.
Wenn sie nicht vorher erwischt wird oder die Fliege gemacht hat, kann die Stubenfliege bis zu 70 Tage herumsummen. Die Weibchen, die in der Regel etwas größer als ihre männlichen Artgenossen sind, legen in den Sommermonaten im Abstand von drei bis vier Tagen zwischen 150 und 400 Eier ab.
In der Insektenwelt zählt die Stubenfliege zu den Schädlingen, da sie aufgrund ihrer Vorliebe für menschliche und tierische Ausscheidungen wie Schweiß und Kot oder auch für Aas als Überträger von Krankheiten gilt. Wenn die Stubenfliege nach der Eiablage vom Kothaufen auf der Schale mit dem Obst landet, ist das allerdings in erster Linie einfach nur ekelig. Typische Krankheiten wie Ruhr, Typhus oder Cholera spielen in Mitteleuropa keine Rolle.
Kleine Tricks gegen Stubenfliegen
Damit die fliegenden Plagegeister erst gar nicht in die Stube kommen, sollte Geschirr mit Speiseresten oder süßen Flüssigkeiten nicht allzu lange offen herumstehen. Auch faulendes Obst lockt Stubenfliegen magisch an. Bei Mülleimern, gerade in den Sommermonaten, den Inhalt lieber einmal mehr leeren, ansonsten wirken die ausströmenden Düfte verführerisch. Als besonders vorbeugend gelten Fliegengitter. So können die Fenster im Sommer unbedenklich geöffnet werden.
Nicht immer lassen sich alle Einflugschneisen abriegeln. Um die Stubenfliege wieder loszuwerden, eignen sich selbstverständlich eine herkömmliche Fliegenklatsche oder eine natürliche Fliegenfalle. Die lässt sich auch mit ein wenig Bastel-Talent selbst herstellen:
- Einfach von der Zeitung von gestern ein paar Streifen abschneiden.
- Die Streifen mithilfe einer Schnur zu einem Papierwedel zusammenbinden.
- Anschließend mit einem Pinsel etwas Honig auf die Streifen auftragen; es sollte nicht tropfen.
- Abschließend die selbstgebastelte Honig-Fliegenfalle an zentralen Orten in der Wohnung aufhängen und warten.
Ansonsten wirken auch bestimmte Düfte als Abschreckung für die Stubenfliege. Als natürliche Fliegenbarriere haben sich immer wieder Geranien, Lavendel, Basilikum oder Tomaten erwiesen. Diese Pflanzen auf der Terrasse, dem Balkon oder einfach auf der Fensterbank platziert, halten zumindest einen Großteil der Insekten ab.
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Auch ätherische Öle hindern Stubenfliegen daran, in die Wohnung zu fliegen. Besonders wirkungsvoll funktionieren kleine Kissen, die zuvor mit Eukalyptus- oder Lavendelöl beträufelt wurden. Angenehmer Nebeneffekt: Es duftet ganz hervorragend und hält auch noch andere lästige Insekten wie Mücken oder Wespen fern.

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Keine Chemie oder UV-Lampen
Von chemischen Keulen raten selbst professionelle Schädlingsbekämpfer ab. „Die Stubenfliege wird gegen solche Mittel rasch resistent. Außerdem regelt sich eine größere Verbreitung über natürliche Fressfeinde“, berichtet ein Kammerjäger aus Nürnberg.
Auch auf UV-Lampen, wie man sie häufig in Backstuben oder Restaurants sieht, sollte im privaten Umfeld verzichtet werden. „Wenn solche Lampen zum Einsatz kommen, dann bitte nur in geschlossenen Räumen“, heißt es vom Umweltbundesamt. „Im Garteneinsatz werden ansonsten auch nützliche Tiere wie Nachtfalter getötet.“
Einen vollständigen Schutz vor der Stubenfliege gibt es vermutlich nicht. Allerdings lässt sich mit ein paar kleinen Tricks das Ausmaß der sommerlichen Insektenplage geringhalten. Und wer es besonders gut mit den Tierchen meint, der fängt sie mit dem Glas und entlässt sie wieder in die Freiheit. Vielleicht dankt es das Tierchen ja und fliegt demnächst lieber eine Wohnung weiter.

So gehe ich gegen Stubenfliegen vor
„Wenn ich eine oder mehrere Stubenfliegen entdecke, begebe ich mich direkt auf Spurensuche. Schließlich müssen die Insekten durch irgendetwas angelockt worden sein. Häufig sind es dann einzelne Äpfel, Birnen oder Kartoffeln, die faulenderweise als natürliches Lockmittel dienen. In der Regel unternehme ich ansonsten nicht viel, weil die Tierchen meist auch wieder den Abflug machen, sobald es dunkel wird.“