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Naturnahes Gärtnern

Warum sich eine Matrixpflanzung für den Garten lohnen kann

Matrixpflanzung
Die Matrixpflanzung eignet sich sowohl für Zier-, als auch für Nutzpflanzen Foto: GettyImages / Rossella De Berti
Marike Stucke
Autorin

07.06.2023, 15:04 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Die Matrixpflanzung sieht – anders als beispielsweise die Pflanzung in Reihen – vor, dass verschiedene, gut miteinander harmonierende Pflanzen auf einer Teilfläche eines Beets angepflanzt werden. Insgesamt entsteht so ein Raster, auch Matrix genannt, aus abwechslungsreichen Pflanzungen.

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Ohne Eingriff des Menschen sind Flächen in unseren Breiten oft von ganz unterschiedlichen Pflanzenarten bewachsen und folgen dabei keinem bestimmten Muster. Die monotone Reihenpflanzung, wie sie oft auf Feldern oder auch in Forstanbaugebieten zu sehen ist, mag für Pflege und Ernte praktisch sein. Sie entspricht aber nicht der natürlichen Verbreitungs- und Wuchsform von Pflanzen. Diese sogenannten „Pflanzenwüsten“ weisen meist auch eine sehr geringe ökologische Vielfalt auf. Insekten werden oft durch Insektizide vertrieben, Vögel finden so kaum Nahrung und auch andere Lebewesen fühlen sich hier nicht besonders wohl. Anders sieht es aus, wenn man der Natur ein Stück weit freien Lauf lässt. Hier kommt unter anderem die sogenannte „Matrixpflanzung“ ins Spiel.

Matrixpflanzung im Garten

Die Matrixpflanzung nutzt die Vielfalt und Abwechslung der Natur in Kombination mit dem Gestaltungssinn des Menschen. Bei dieser Pflanzung wird eine größere Fläche in Teilabschnitte geteilt, die namensgebende Matrix. Jeder Teilabschnitt wird nun mit einer Zusammenstellung von Pflanzen bepflanzt. In einem Staudenbeet können dies neben Stauden beispielsweise auch Gräser oder Bodendecker in willkürlicher Anordnung sein. Da jeder Teilabschnitt anders bepflanzt wird, entsteht auf der gesamten Fläche ein scheinbar ungeordnetes Durcheinander. Dennoch sind alle Pflanzenarten relativ gleichmäßig verteilt. Dies soll einen besonders naturnahen Bewuchs ermöglichen.

Die Matrixpflanzung ist aber auch im Gemüsebeet möglich. Denn sie zielt darauf ab, die natürliche Vielfalt und Interaktionen zwischen den Pflanzen zu nutzen. Durch die Mischkultur entstehen ökologische Beziehungen zwischen den Pflanzenarten, die sich positiv auf das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen auswirken können. Beispielsweise können bestimmte Pflanzenarten Schädlinge abwehren oder die Bodenfruchtbarkeit verbessern. Diese Vorteile der Matrixpflanzung können auf lange Sicht dazu führen, dass weniger Pestizide oder Dünger eingesetzt werden müssen.

Passend dazu: Gemüsesorten, die nebeneinander besser wachsen

Welche Nutzpflanzen eignen sich für die Matrixpflanzung?

Es gibt verschiedene Pflanzenarten, die sich gut für die Matrixpflanzung eignen. Die Auswahl hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Klima oder der Beschaffenheit des Bodens. Pflanzen, die häufig in der Matrixpflanzung verwendet werden, sind zum Beispiel:

  1. Hülsenfrüchte: Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen oder Klee verfügen Stickstoff bindende Bakterien in ihren Wurzeln, die den Boden mit diesem anreichern. Sie sind daher ausgezeichnete Begleitpflanzen für andere Pflanzenarten, da sie quasi ein natürliches Düngerreservoir im Boden schaffen. Dies sorgt auch im folgenden Jahr für eine gute Stickstoff-Versorgung der Pflanzen im betreffenden Beetabschnitt.
  2. Blattgemüse: Blattgemüse wie Salat, Spinat, Mangold oder Rucola können eng nebeneinander gepflanzt werden und so eine dichte Vegetationsdecke bilden. So schützen sie den Boden vor dem Austrocknen und spenden nachwachsenden Jungpflanzen Schatten an heißen Sommertagen.
  3. Wurzelgemüse: Wurzelgemüse wie Karotten, Radieschen oder Rüben haben unterschiedliche Wurzeltiefen und -strukturen. Werden sie im Rahmen der Matrixpflanzung in ein Beet eingebracht, können sie durch ihre unterschiedliche Wuchslänge den Boden lockern und Nährstoffe aus verschiedenen Bodenschichten aufnehmen.
  4. Kräuter: Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Schnittlauch oder Oregano haben durch die enthaltenen ätherischen Öle eine natürliche Abwehrwirkung gegen viele Schädlinge. So bilden Thymian und Rosmarin sowie Lavendel eine gut duftende Barriere gegen Schnecken am Rand eines Gemüsebeets. Außerdem verfeinern sie mediterrane Gerichte durch ihre Aromen.
  5. Blumen: Blühende Pflanzen wie Ringelblumen, Kapuzinerkresse oder Sonnenblumen locken nützliche, bestäubende Insekten an. Sie erhöhen so die Artenvielfalt und bringen Farbe in die Anbaufläche. Einige Blüten, wie die der Ringelblume oder der Kapuzinerkresse sind auch essbar und verleihen einem Sommersalat so das gewisse Extra. Sonnenblumen tragen im Herbst wiederum nahrhafte Sonnenblumenkerne, die viele Vögel in das Gemüsebeet locken.
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Nachteile der Matrixpflanzung

Obwohl die Matrixpflanzung viele Vorzüge bietet, gibt es auch einige Nachteile, die Gärtner im Hinterkopf behalten müssen.

  • Konkurrenz: Bei der Matrixpflanzung konkurrieren die Pflanzenarten um Wasser, Nährstoffe und Sonnenlicht. In dicht bepflanzten Bereichen kann es deshalb zu einer intensiveren Konkurrenz kommen, was zu einem geringeren Ertrag bei Nutzpflanzen führen kann.
  • Schattenbildung: Die dichte Anordnung der Pflanzen in der Matrixpflanzung kann dazu führen, dass einige Pflanzenarten im Schatten anderer wachsen. Für manche Arten ist dies ein Vorteil, da auch weniger Wasser verdurstet. Sonnenliebende Pflanzen sind in der Matrixpflanzung aber oft benachteiligt.
  • Schwierige Unkrautkontrolle: In dicht bepflanzten Matrixfeldern kann es schwieriger sein, dem Unkraut Herr zu werden. Das Unkraut kann sich zwischen den Pflanzen ausbreiten und wird oft erst bemerkt, wenn es schon kleinere Pflanzen überragt.
  • Krankheitsübertragung: Wenn Pflanzenarten eng nebeneinander gepflanzt werden, kann dies die Ausbreitung von Krankheiten begünstigen. Krankheitserreger können sich leicht von einer Pflanze zur anderen ausbreiten, insbesondere wenn es sich um ähnliche Arten handelt.
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